Geweiht der Heiligen Familie
1. Februar
Meine Braut! Obwohl ich aufgrund göttlicher Eingebung gewusst habe, dass mein Sohn leiden werde, so ist doch, nachdem Simeon mir sagte, ein Schwert werde meine Seele durchdringen, jener Schmerz dann noch schärfer in mein Herz eingedrungen und nie mehr aus ihm verschwunden, bis ich in den Himmel aufgenommen wurde. [6. Buch 57. Kapitel]
2. Februar
Meine Braut! Siehe, wie große Ehre an diesem Fest der Himmelskönigin für das Schwert der Schmerzen gespendet wird, die sie beim Leiden ihres Sohnes erduldete. [7. B. 26. K.]
3. Februar
Meine Braut! Sei standhaft im Glauben und liebe Gott von ganzem Herzen, ziehe dich in deinem Herzen niemandem vor, halte deine Meinung nicht für besser als die der anderen und stelle deinen Willen vollkommen Gott anheim. [4. B. 38. K.]
4. Februar
Meine Braut! Über mein Schweißtuch soll jener wissen: wie der Schweiß meines Blutes zu Beginn meines Leidens von meinem Leib zur Erde rann, so ist jener Schweiß wirklich von meinem Angesicht geflossen, den künftigen Geschlechtern zum Trost. [4. B. 81. K.]
5. Februar
Meine Braut! Die Seele, die hört, dass man ihr den guten Ruf abgeschnitten hat, und die denen, die Übles nachreden, doch nichts Böses wünscht, wird gleichsam mit den schönsten Kleidern geschmückt, so dass der göttliche Bräutigam diese Seele für die Liebe seiner Gottheit begehrt. [6. B. 47. K.]
6. Februar
Meine Braut! Die Christen behandeln mich jetzt so, wie es die Juden einst taten, als sie mich aus ihrem Tempel stießen: sie stoßen mich aus dem Tempel ihrer Seele hinaus. Gleichwohl bin ich noch so barmherzig, dass jeder von mir in Freuden aufgenommen wird, der mich um Verzeihung bittet und sagt: „Herr, ich erkenne, dass ich schwer gesündigt habe; erbarme Dich meiner um Deines bitteren Leidens willen.“ Zu jenen aber, die im Bösen verharren, werde ich kommen wie ein Riese, so dass sie vor mir wie eine Mücke sein werden, und ihr Anteil wird ewiges Wehe sein. [1. B. 57. K.]
7. Februar
Meine Braut! Die wahre Weisheit besteht darin, den eigenen Willen Gott zu überlassen und mit ganzem Verlangen nach dem Himmlischen zu streben; denn das könnte nicht Weisheit genannt werden, wenn die Tat nicht mit den Worten übereinstimmt. Jene Weisheit aber führt dann zum ewigen Leben. [2. B. 22. K.]
8. Februar
Meine Braut! Die Jungfräulichkeit ist gut und das Höchste, weil sie den Engeln ähnlich macht; ist aber eines ohne das andere, nämlich die Jungfräulichkeit des Leibes ohne die des Herzens, so ist diese Jungfräulichkeit eine missgestaltete, und eine demütige, fromme Verheiratete ist mir angenehmer als solch eine Jungfrau. [4. B. 71. K.]
9. Februar
Meine Braut! Wenn du die geistige Schönheit der Engel und der Seelen der Heiligen sehen würdest, könnte dein Körper den Anblick nicht ertragen; er würde vor der Wonne der Seele über dieses Gesicht gleichsam zerspringen. Erblicktest du aber die bösen Geister so, wie sie in Wirklichkeit sind, du würdest eines plötzlichen Todes sterben, so entsetzlich ist ihr Anblick. [B. 18. K.]
10. Februar
Meine Tochter! Die Menschen achten nicht darauf, dass auch die geringste Sünde, wenn der Mensch daran Wohlgefallen hat, hinreicht, ihn noch zu verderben; darum, o Braut, sei meinem Sohn folgsam und fürchte ihn, denn wie er barmherzig ist, so ist er auch gerecht. So ermahnte die göttliche Mutter die Braut. [1. B. 32. K.]
11. Februar
Meine Braut! So sehr ich dich auch liebe, handle ich doch nicht in einem einzigen Punkt gegen die Gerechtigkeit. Wie du daher mit allen Gliedern gesündigt hast, so musst du auch mit allen Genugtuung leisten. Unterziehe dich also willig einer geringeren Mühe, damit du gereinigt desto schneller zum einem großen Lohn kommst. [1. B. 2. K.]
12. Februar
Meine Braut! Ich wäre mächtig genug, die Hölle zu öffnen, so dass alle ihre Strafen sehen könnten, aber der Mensch würde mir dann aus Furcht dienen, während er mir aus Liebe dienen sollte, denn niemand, der die Liebe nicht hat, wird in das Himmelreich eingehen. [1. B. 53. K.]
13. Februar
Meine Braut! Ich bin die Wahrheit und die Gerechtigkeit, ich durchschaue die Herzen der Menschen und vergelte jedem nach seinen Werken; wie der Himmel fern ist von der Erde, so sind meine Wege und Gerichte fern von den Urteilen und Ansichten der Menschen. [6. B. 75. K.]
14. Februar
Meine Braut! Kein einziges Geschöpf bleibt ohne mein Erbarmen, denn alle, die hören, dass ihr Glaube nicht der wahre ist, aber inbrünstig nach dem wahren Glauben verlangen, sowie jene, die glauben, das, was sie festhalten, sei das Beste, weil ihnen nie etwas anderes gelehrt wurde, und die nach Kräften danach leben, deren Gericht wird ein barmherziges sein. [3. B. 26. K.]
15. Februar
Meine Braut! Wenn in einem Haus Feuer ist, muss eine Öffnung vorhanden sein, durch die der Rauch abzieht, so ist für jeden, der meine Gnade in sich zu erhalten wünscht, die häufige Beichte notwendig, damit durch sie der Rauch der Sünde hinausziehe. Denn obwohl mein Geist unwandelbar ist, so zieht er sich gar bald zurück von einem Herzen, das die Beichte der Demut nicht bewahrt. [5. B. 7. Offb.]
16. Februar
Meine Braut! Ich habe in meinem Evangelium gesagt, dass der, der in meinem Namen einen Becher kaltes Wasser gegeben hat, seinen Lohn dafür erhalten würde; ebenso verdient jede Entsagung, auch die kleinste, wenn sie zu meiner Ehre vollzogen wird, den gebührenden Lohn. [Extrav. 65]
17. Februar
Meine Braut! Wenn der Priester auch der sündhafteste Mensch wäre, spricht er aber bei der Messe die Worte: „Das ist mein Leib“, so konsekriert er dennoch die Hostie in meinen wahren Leib, und ich liege vor ihm als wahrer Gott und wahrer Mensch. Dieses vermöchten alle Engel nicht zu tun, weil ich nur den Priestern jene Macht verliehen und sie zum höchsten Stand auserwählt habe. [1. B. 47. K.]
18. Februar
Meine Braut! Ich rate dir, in deinem Herzen allezeit zwei Gedanken zu haben:
1) die Erinnerung daran, was ich durch mein Leiden und Sterben für dich getan habe; dieser Gedanke wird die Liebe zu Gott erwecken;
2) die Betrachtung meiner Gerechtigkeit und des künftigen Gerichts; dies wird deine Seele mit Furcht erfüllen. [2. B. 16. K.]
19. Februar
Meine Braut! Für die unzähligen Sünden gebühren dem Menschen auch unzählige Strafen, für die Genugtuung zu leisten ihm in diesem Leben nicht möglich ist; durch den Ablass aber werden viele Strafen nachgelassen und schwere in geringe verwandelt. Jene, die mit vollkommener Liebe und Reue von der Welt scheiden, nachdem sie den Ablass erlangt haben, werden von allen Strafen befreit. [6. B. 102. K.]
20. Februar
Meine Braut! Ich stand nicht, sondern hing am Kreuz, und mein Haupt hatte keine Stätte, wo es sich anlehnte, du aber suchst für dich solche Ruhe und Bequemlichkeit. So sprach der Herr zur hl. Birgitta, als sie zur Zeit ihrer Vermählung eine Bettstelle mit größerer Pracht als gewöhnlich anfertigen ließ. [Extrav. 53.]
21. Februar
Meine Braut! Die Sünder heften mich ans Kreuz durch ihren Willen zu sündigen, sie geißeln mich mit ihrer Ungeduld, da sie meinetwegen kein Wort ertragen können; sie krönen mich mit Dornen durch ihren Stolz und durchstechen meine Hände und Füße, da sie sich der Sünde noch rühmen. [1. B. 30. K.]
22. Februar
Meine Braut! Der wahre katholische Glaube entscheidet dahin, dass der Papst, der kein Ketzer ist, mag er auch mit anderen Sünden behaftet sein, durch diese Sünden nie so schlecht wird, dass in ihm nicht die volle Autorität und volle Macht zu binden und zu lösen vorhanden wäre. Diese Macht ist durch den hl. Petrus auf ihn gekommen, und er hat sie von Gott empfangen, und selbst wenn manche Päpste kein Erbarmen vor dem göttlichen Richterstuhl fanden, so sind trotzdem die Urteile, die sie in der Welt gesprochen haben, gerecht und sind von Gott selber bestätigt und gutgeheißen. [7. B. 7. K.]
23. Februar
Meine Tochter! Viele gaben einst freudig für meinen Sohn ihr Leben hin, jetzt aber ist mein göttlicher Sohn so vergessen und von den Menschen vernachlässigt, dass sie sein Leiden und seinen Tod für nichts achten, und es sind nur wenige, die sich in Liebe daran erinnern. [8. B. 47 K.]
24. Februar
Meine Braut! Du sollst wissen, dass die Freunde Gottes für jedes Wort und jedes Werk, das sie reden und tun, um Gottes willen und damit die Seelen gebessert werden, und für jede Stunde Trübsal, die sie um Gottes willen leiden, gekrönt werden, mögen sie nun viele oder keinen bekehrt haben. [4. B. 31. K.]
25. Februar
Meine Braut! Schau, wie ich verwundet bin! Das haben die getan, die mich verachten und meine Liebe vernachlässigen. [Vita S. B.]
26. Februar
Meine Braut! Ich habe die Seele des Menschen um einen hohen Preis aus der Gewalt des Teufels erkauft, als ich für sie mein Fleisch dahingegeben habe, das ganz rein war von jeglicher Sünde, und ein so bitteres Leiden erduldete, dass nicht ein einziges meiner Glieder ohne Wunde war; betrachte also, wie ich aus Liebe gestorben bin, mir aber niemand mit Liebe vergilt. [1. B. 21. K.]
27. Februar
Meine Braut! Liebe die, die feindlich gegen dich gesinnt sind, indem sie dich zu verkleinern suchen, denn sie geben dir Gelegenheit, eine um so schönere Krone zu gewinnen. [2. B. 16. K.]
28. Februar
Meine Braut! Wenn der Mensch auch tausendmal sein Leben für Gott hingäbe, so wäre er doch der geringsten Glorie, die den Heiligen verliehen wird, nicht würdig. [6. B. 102. K.]