Das Stundengebet

Matutin, von Lateinisch „matutinus, -a, -um“ = „frühmorgendlich“: Erste Gebetszeit am frühen Morgen, wurde bei der Liturgiereform unter dem seligen Paul VI. durch die Lesehore ersetzt, die auch bereits am Vorabend nach der Vesper gebetet werden kann.

Laudes, von Lateinisch „laus, laudis“ = „Lob“: Morgenlob, längere Gebetszeit am Morgen vor dem Frühstück.

Prim, von Lateinisch „prima (hora)“ = „erste (Stunde)“: Im Zuge der Liturgiereform unter dem seligen Paul VI. abgeschaffte erste kleine Hore, die zu Tagesbeginn, also um 6 Uhr morgens, gebetet wurde.

Terz, von Lateinisch „tertia (hora)“ = „dritte (Stunde)“: Die erste der drei auch nach der Liturgiereform noch existierenden kleinen Horen, die um die dritte Stunde des Tages, also um 9 Uhr vormittags, gebetet werden soll – zu der Zeit, als Jesus gekreuzigt wurde (siehe Markusevangelium 15,25).

Sext, von Lateinisch „sexta (hora)“ = „sechste (Stunde)“: Die zweite der drei auch nach der Liturgiereform noch existierenden kleinen Horen, die um die sechste Stunde des Tages, also um 12 Uhr mittags, gebetet werden soll – zu der Zeit, als über das ganze Land eine Finsternis hereinbrach, während Jesus am Kreuz hing (siehe Markusevangelium 15,33).

Non, von Lateinisch „nona (hora)“ = „neunte (Stunde)“: Die dritte der drei auch nach der Liturgiereform noch existierenden kleinen Horen, die um die neunte Stunde des Tages, also um 15 Uhr nachmittags, gebetet werden soll – zu der Zeit, als Jesus am Kreuz starb (siehe Markusevangelium 15,34-37).

Vesper, von Lateinisch „vespera“ = „Abendzeit“: Längere Gebetszeit am Abend vor dem Abendessen.

Komplet, Lateinsich „completorium“, von „complere“ = „vollenden, vervollständigen“: Letzte Gebetszeit vor der Nachtruhe, die das Tagewerk vollendet und zugleich die Zahl der täglich sieben Gebetszeiten (siehe Psalm 119,164: „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob“) vollmacht. Als einzige Gebetszeit hat die Komplet auch nach der Liturgiereform noch immer einen wöchentlichen Rhythmus, während alle übrigen jetzt einen vierwöchigen haben, das heißt, dieselben Texte kehren bereits nach einer Woche wieder.