Birgittafest

Deckengemälde im Nonnenchor: Die heilige Birgitta erlebt in einer Vision kurz vor ihrem Tod ihre Einkleidung mit dem Birgittenhabit und die Überreichung ihres Professringes durch Christus

Heute vor 627 Jahren wurde unsere Ordensgründerin Birgitta von Schweden zum ersten Mal heiliggesprochen. Zwei weitere Heiligsprechungen erfolgten vor 603 Jahren und vor 599 Jahren. Dieses Heiligsprechungsdatum war der Grund, warum das Birgittafest jahrhundertelang im Oktober gefeiert wurde, und zwar in der Regel am 8. Oktober, weil am 7. Oktober das Rosenkranzfest begangen wird. Im Zuge der Liturgiereform von 1970 wurde ihr Fest im Generalkalender auf ihren Todestag, den 23. Juli, verlegt. In unserem Orden feiern wir jedoch weiterhin zusätzlich den Heiligsprechungstag als Hochfest. Zu diesem Anlass wollen wir die lateinische Fassung der 2. Vesper zum Hochfest der heiligen Birgitta veröffentlichen, die wir morgen bei unserer wöchentlichen Andacht für die Wiederehrstellung unseres Klosters beten wollen. Wir empfehlen allen Mitbetern, schon einmal zu üben, da die Melodien nicht ganz einfach sind.

Hier können Text und Noten als pdf-Datei heruntergeladen werden: In II. Vespris S. Birgittae

 

Birgittinisches Gebet- und Gesangbuch

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Nach Einführung der neuen liturgischen Bücher durch den seligen Paul VI. kam unser altes birgittinische Antiphonarium außer Gebrauch, da wir seither das deutsche Stundenbuch und das Antiphonale zum Stundengebet von 1979 verwenden. Wir singen und beten aber nach wie vor einige Eigentexte aus der birgittinischen Tradition, die wir in einem eigenen kleinen Büchlein zusammengestellt haben. Dieses möchten wir nachfolgend mit Ihnen teilen.

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Das Fest der heiligen Teresia Benedicta vom Kreuz

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Am morgigen Dienstag, 9. August, ist das Fest der heiligen Teresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), die wie unsere Ordensgründerin, die heilige Birgitta von Schweden, Mitpatronin Europas ist. Leider sind die Propriumstexte ihres Festes in den liturgischen Büchern von 1978 bzw. 1979 noch nicht enthalten. Die Karmeliten haben auf ihrer Internetseite (dort einfach auf die Schaltfläche Proprium unter dem Bild der Heiligen klicken und in dem sich dann öffnenden PDF-Dokument auf die Seite 150 gehen) die Texte veröffentlicht, aber keine Melodien dazu.

Da wir großen Wert auf eine feierliche Gestaltung des Stundengebets legen und dieses daher singen, haben wir aus dem Antiphonale die zu den jeweiligen Antiphonen gehörenden Melodien herausgesucht und möchten diese auch anderen zugänglich machen. Sie finden diese in dem nachfolgenden PDF-Dokument. Wir wünschen ein schönes Fest und viel Freude beim Singen!

Hier stehen die Melodien der Antiphonen zum Download bereit.

Das Stundengebet

Matutin, von Lateinisch „matutinus, -a, -um“ = „frühmorgendlich“: Erste Gebetszeit am frühen Morgen, wurde bei der Liturgiereform unter dem seligen Paul VI. durch die Lesehore ersetzt, die auch bereits am Vorabend nach der Vesper gebetet werden kann.

Laudes, von Lateinisch „laus, laudis“ = „Lob“: Morgenlob, längere Gebetszeit am Morgen vor dem Frühstück.

Prim, von Lateinisch „prima (hora)“ = „erste (Stunde)“: Im Zuge der Liturgiereform unter dem seligen Paul VI. abgeschaffte erste kleine Hore, die zu Tagesbeginn, also um 6 Uhr morgens, gebetet wurde.

Terz, von Lateinisch „tertia (hora)“ = „dritte (Stunde)“: Die erste der drei auch nach der Liturgiereform noch existierenden kleinen Horen, die um die dritte Stunde des Tages, also um 9 Uhr vormittags, gebetet werden soll – zu der Zeit, als Jesus gekreuzigt wurde (siehe Markusevangelium 15,25).

Sext, von Lateinisch „sexta (hora)“ = „sechste (Stunde)“: Die zweite der drei auch nach der Liturgiereform noch existierenden kleinen Horen, die um die sechste Stunde des Tages, also um 12 Uhr mittags, gebetet werden soll – zu der Zeit, als über das ganze Land eine Finsternis hereinbrach, während Jesus am Kreuz hing (siehe Markusevangelium 15,33).

Non, von Lateinisch „nona (hora)“ = „neunte (Stunde)“: Die dritte der drei auch nach der Liturgiereform noch existierenden kleinen Horen, die um die neunte Stunde des Tages, also um 15 Uhr nachmittags, gebetet werden soll – zu der Zeit, als Jesus am Kreuz starb (siehe Markusevangelium 15,34-37).

Vesper, von Lateinisch „vespera“ = „Abendzeit“: Längere Gebetszeit am Abend vor dem Abendessen.

Komplet, Lateinsich „completorium“, von „complere“ = „vollenden, vervollständigen“: Letzte Gebetszeit vor der Nachtruhe, die das Tagewerk vollendet und zugleich die Zahl der täglich sieben Gebetszeiten (siehe Psalm 119,164: „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob“) vollmacht. Als einzige Gebetszeit hat die Komplet auch nach der Liturgiereform noch immer einen wöchentlichen Rhythmus, während alle übrigen jetzt einen vierwöchigen haben, das heißt, dieselben Texte kehren bereits nach einer Woche wieder.