Archiv für den Monat November 2016
Bekenntnisse für unsere Zeit
Kulturtipps (II) – „Augustinus Bekenntnisse“
Die Bekenntnisse des Augustinus sind zeitlos und passen gerade deshalb in unsere Zeit. Für den emeritierten Papst Benedikt XVI. war Aurelius Augustinus ein theologischer Leitstern, den er den „großen Meister Augustinus“ nannte. Die Schriften des Augustinus waren dem Kirchenmann und Kardinal Josef Ratzinger geistige Nahrung und Begleitung, erfreuen und bereichern Benedikt XVI. bis in unsere Tage. Die autobiographischen Betrachtungen des großen Kirchenlehrers Augustinus legen schon im Titel ein Zeugnis großer Offenheit ab – Confessiones (Bekenntnisse). Als Augustinus um das Jahr 400 nach Christus Bischof von Hippo war, einer römischen Region im heutigen Algerien, verfasste er diese richtungsweisende Gedankenwelt.
Gotthilf Fischer zu Besuch in Altomünster

Von links: Mutter Apollonia, Postulantin Claudia, Gotthilf Fischer (Vordergrund), Jörg Fehlner und Schwester Walburga.
Heute auf den Tag genau vor einem Jahr, am 24. November 2015, besuchte uns der berühmte Chorleiter Gotthilf Fischer in Altomünster. In der kontemplativen Atmosphäre unseres Klosters verbrachte er ein paar ruhige Tage und ließ es sich natürlich nicht nehmen, eine Runde mit uns zu singen. Wir denken gerne an diese schönen Tage im November 2015 zurück und schließen ihn in unsere Gebete ein!
Katakombenheilige
Anno 1578 entdeckte man in einem Labyrinth aus unterirdischen Begräbnisgängen zu Rom die Gebeine Tausender frühchristlicher Märtyrer. Neun davon kamen am 12. September 1694 nach Altomünster. Die heilige Mercuria und ihre Kinder Fortunatus und Victoria stehen aufrecht in den Hochaltären des Herrenchors. Der heilige Alexander und der heilige Maximian ruhen in sitzender Haltung in den Hochaltären im Beichtraum. Der heilige Sebastian und der heilige Maximilian liegen unter den Altären im Kirchenschiff, die heilige Martha unter unserem Altar im Nonnenchor. Die heilige Clementia befindet sich in Einzelteilen in unserem Kapitelsaal.
Ausgestellt in kunstvollen Schreinen dienen diese sogenannten „Katakombenheilige“ – von den Ordensschwestern in prächtigen Gewändern gekleidet und aufwendig mit Gold und Edelsteinen verziert – als Beschützer der katholischen Gemeinde. In unserem Kloster St. Birgitta in Altomünster beten wir regelmäßig zu den Märtyrern, deren heilige Leiber in unserer Pfarr- und Klosterkirche ruhen. Die Gebeine der Märtyrer sind in der Pfarrkirche ausschließlich im November zu sehen, da der Monat November in besonderer Weise den Verstorbenen gewidmet ist – und zwar nicht nur den armen Seelen, sondern auch allen Heiligen. Den Rest des Jahres sind sie hinter gemalten Altarbildern verborgen.
Einladung zum Montagsgebet am 21. November
Birgittinisches Gebet- und Gesangbuch
Nach Einführung der neuen liturgischen Bücher durch den seligen Paul VI. kam unser altes birgittinische Antiphonarium außer Gebrauch, da wir seither das deutsche Stundenbuch und das Antiphonale zum Stundengebet von 1979 verwenden. Wir singen und beten aber nach wie vor einige Eigentexte aus der birgittinischen Tradition, die wir in einem eigenen kleinen Büchlein zusammengestellt haben. Dieses möchten wir nachfolgend mit Ihnen teilen.
Einladung zum Montagsgebet am 14. November
Einladung zum Montagsgebet am 7. November
Andacht zum lichtreichen Rosenkranz
Wie bereits auf den Einladungen für unser wöchentliches Montagsgebet für die Rettung des Klosters zu lesen war, haben wir dieses Gebet im Rosenkranzmonat Oktober zweimal als Rosenkranzandacht gehalten. Zu den schon lange etablierten Rosenkranzgeheimnissen – also den freudreichen, den schmerzhaften und den glorreichen – gibt es in den verschiedenen Gebetbüchern zahlreiche Andachten. Für den erst vom Heiligen Johannes Paul II. eingeführten lichtreichen Rosenkranz jedoch noch nicht, jedenfalls haben wir keine gefunden.
Aus diesem Grund haben wir selbst eine Andacht zusammengestellt, die wir mit Ihnen teilen möchten. Bezüglich des grundlegenden Aufbaus haben wir uns an den Rosenkranzandachten unter Nummer 227-229 des alten Speyerer Gebets- und Gesangsbuchs „Salve Regina“ orientiert. Die Liedstrophen sind auf die Melodie von Christian Lahusen zu singen, die im alten Gotteslob von 1975 unter Nummer 590 abgedruckt ist. Wir wünschen Ihnen, sehr geehrte Seitenbesucher und Unterstützer unseres Klosters, eine gesegnete Andacht!
Hier finden Sie unsere Andacht zum lichtreichen Rosenkranz im PDF-Format.
Hoffnung
„Barmherzigkeit ist Ausdruck der Treue Gottes. Gott bleibt seiner Schöpfung, Gott bleibt dem Menschen, der Krone seiner Schöpfung, Gott bleibt seinem Volk treu. Er gibt niemand auf, wenn dieser sich nicht selbst aufgibt und sich der Gnade Gottes nicht endgültig verweigert. Gott verharmlost nicht die Sünde; er hasst sie, weil sie den Menschen zerstört. Er liebt nicht die Sünde, er liebt den Sünder und will ihn aus seinen Verstrickungen befreien, ihm immer wieder neu eine Chance geben. Seine Barmherzigkeit ist, wie es in den Psalmen heißt, so weit wie die Wolken ziehen; sie ist grenzenlos. Sie ist auch unendlich groß. Thomas von Aquin sagt, die Vergebung sei ein größeres Werk Gottes als die Schöpfung von Himmel und Erde; sie bedeutet Neuschöpfung des Menschen und so wirklich neuer Anfang und immer wieder neue Hoffnung. Gott ist damit sich selbst treu. Er ist Liebe und er ist seiner Liebe in seinem Handeln treu. In seiner Barmherzigkeit lässt er uns in sein Herz schauen und offenbart er sein tiefstes, uns Menschen unfassbares Wesen, sein Anderssein, seine Souveränität seine Transzendenz wie seine Zugewandtheit und Nähe zu uns Menschen in der Armseligkeit unserer Verstrickungen. Er löst die uns unlösbaren Knoten und Verknotungen unserer Existenz. Auf ihn ist immer und in jeder Situation Verlass, Hoffnung gegen alle Hoffnung.“
(Emeritierter Kurienkardinal Walter Kasper, Predigt, Kirche des Campo Santo Teutonico, 30. Oktober 2016)