Vor einiger Zeit hatten wir an dieser Stelle bereits den Artikel des Chefkorrespondenten der Associated Press für Deutschland, David Rising, über unser Kloster in einer eigenen Übersetzung veröffentlicht. Mittlerweile ist im Internet auch ein Teil des Filmmaterials, das bei dem Besuch im Dezember 2016 entstanden ist, verfügbar, welches wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten wollen. Das unkommentierte Video im Originalton wurde auf gloria.tv unter dem Titel „Nun resists Vatican attempt to shut German abbey“ veröffentlicht.
Archiv für den Monat Februar 2017
Einladung zum Montagsgebet am 27. Februar
Keine Gebete mehr in der Gästehauskapelle
Liebe Freunde, Unterstützer und Mitbeter,
heute wurde unsere Gästehauskapelle mit einer Kette verriegelt und es wurde uns verboten, weiterhin öffentliche Gebete auf Klostergrund abzuhalten. Aus diesem Grund muss die Anbetungsstunde am Freitag bis auf weiteres leider entfallen. Allen, die gleichwohl privat für uns beten und einen Rosenkranz oder ein anderes Gebet für die Anliegen unseres Klosters aufopfern, gilt unser inniger Dank und ein herzliches Vergelt‘s Gott. Kein Gebet ist je vergebens!
Die Montagsgebete können zu unserer Freude weiterhin abgehalten werden. Unsere Nachbarn, die Eheleute Neumaier, haben sich spontan bereit erklärt, die Gebete in ihrem Haus in der Nißlgasse 1 stattfinden zu lassen. Es wird also wieder ein bisschen wie in der frühen Kirche, als sich die Gläubigen in Privathäusern und Katakomben treffen mussten. Das führt uns auch näher an den Ursprung unseres Ordens, der nach dem Willen der heiligen Birgitta ja die Situation der Urgemeinde abbilden soll.
Wir treffen uns also auch am nächsten Montag zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr zum Gebet für die Erhaltung unseres Klosters vor der Gästehauspforte an der Ecke Nißlgasse/Kirchenstraße und gehen dann gemeinsam zu unseren Nachbarn.
Mit den besten Segenswünschen
Ihre Sr. M. Apollonia Buchinger
Einladung zum Montagsgebet am 20. Februar
Kommuniziert man bei der tz mittels Rauchzeichen?
Als ich heute früh von meinem Urlaubsort in der Oberpfalz aus, wo ich mich für einige Tage von dem Medienrummel der vergangenen drei Wochen erholen möchte, daheim im Kloster anrief, um mich zu vergewissern, dass dort alles in Ordnung ist, fiel ich aus allen Wolken, als unsere Postulantin Claudia mir mitteilte, sie habe gerade einen besorgten Anruf ihrer Mutter erhalten, die sie gefragt habe, was nun aus ihr werde, da ich ja laut Zeitungsbericht gestern das Kloster verlassen hätte.
Tatsächlich musste ich feststellen, dass die tz unter der Überschrift „Apollonias Aufbruch in die neue Heimat“ (tatsächlich ist es ein Aufbruch in die alte Heimat, da ich aus der Oberpfalz stamme) berichtet hat, ich hätte das Kloster mitsamt meinen in einer schwarzen Tasche verpackten Habseligkeiten verlassen und mich auf den Weg in ein neues Leben gemacht. Postulantin Christina habe mir noch einmal zum Abschied gewinkt (tatsächlich haben wir keine Postulantin namens Christina, sondern unsere beiden Postulantinnen heißen Silvia und Claudia und die auf dem Bild zu sehende junge Frau ist Claudia, und die einzige Christina mit der wir zu tun haben, ist Schwester Cristina aus dem Kloster Tijuana, die letztes Jahr im Juni gemeinsam mit ihrer Äbtissin Madre Erica hier war und anbot, zur Unterstützung fünf Schwestern aus Tijuana nach Altomünster zu schicken, was vom Ordensreferenten der Erzdiözese München und Freising aber verboten wurde), ich hätte mich noch einmal voller Wehmut in den alten Gemäuern umgeblickt und sei traurig gewesen (dabei kann auf den Fotos jeder sehen, dass ich in guter Stimmung in den Urlaub abgereist bin), da ich schließlich 25 Jahre Priorin im Kloster Altomünster gewesen sei (tatsächlich war ich 25 Jahre hier Ordensfrau, wurde aber erst im November 2013 zur Priorin gewählt). Selbst die Mitbringsel an meine Gastgeber während meines Ferienaufenthaltes wurden fälschlich als Himbeer- und Aprikosenmarmelade bezeichnet, waren tatsächlich aber Apfelmarmelade und Pflaumenmarmelade.
Als ich aufgrund dieser eklatanten Diskrepanzen zwischen Fakten und Zeitungsbericht Herrn Mell, der die Fotos für diesen Artikel gemacht hat, anrief (zumindest er verfügt über ein Telefon), erklärte er die Abweichungen damit, dass er den Bericht nicht selber geschrieben, sondern nur die Informationen an die Redaktion durchgegeben habe. Da frage ich mich: Kommuniziert man bei der tz mittels Rauchzeichen? Da kann auf größere Entfernung und je nach Windstärke ja manchmal etwas schiefgehen. Selbst mittels Buschtrommeln sollte eine zuverlässigere Informationsübermittlung möglich sein, als sie hier stattgefunden hat. Da will man sich einmal ein paar Tage Auszeit gönnen und wird als erstes mit einer Zeitungsente vom Ausmaß mindestens eines Moas konfrontiert, auf die man dann reagieren muss. Wirklich unerfreulich! Zumindest der letzte Absatz des Artikels trifft aber zu: Wir haben tatsächlich Einspruch gegen die Auflösung und Schließung unseres Klosters eingelegt.
Die Sieben Heiligen Zufluchten
Wir haben diese Woche unser regelmäßiges Montagsgebet für die Erhaltung unseres Klosters als Andacht zu den Heiligen Zufluchten gehalten. Diese zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geratene Andachtsform, die ihre Blütezeit im Barock erlebte, hat eine ihrer Wurzeln in unserer birgittinischen Liturgie wie sie bis zu den Reformen der 1960er Jahre gefeiert wurde, weswegen wir hier ein wenig näher darauf eingehen möchten.
Als die Sieben Heiligen Zufluchten, das heißt als jene Mächte, deren Anrufung den Gläubigen in ihrer Bedrängnis die größte und sicherste Hilfe verspricht, gelten
- Die allerheiligste Dreifaltigkeit
- Der gekreuzigte Heiland
- Jesus im Allerheiligsten Sakrament des Altares
- Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria
- Die neun Chöre der heiligen Engel
- Die Heiligen und Seligen des Himmels
- Die Armen Seelen des Fegfeuers
Einladung zum Montagsgebet am 13. Februar
Altofest
Heute feiern wir das Fest des heiligen Alto, Patron unseres Klosters und des Marktes Altomünster und Gründer des ersten Klosters an dieser Stelle in der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts. Die Verbindung mit dem heiligen Alto ist so stark, dass die ursprüngliche Absicht, das Kloster nach Ansiedlung der Birgitten entsprechend der Ordenstradition, dass jedes unserer Klöster Maria im Namen führt, in Marienmünster umzubenennen, aufgegeben wurde.
Vom heiligen Alto werden drei Wunder überliefert: Er ließ an einer ursprünglich wasserlosen Stelle eine Quelle entspringen, die noch heute unter einem Seitenaltar unserer Pfarr- und Klosterkirche fließt, bei der Feier der heiligen Messe erschien, als er die Wandlungsworte über dem Wein sprach, das Jesuskind im Kelch und als er im Wald mit einem Messer die Bäume markierte, die für den Bau seines Klosters gedacht waren, fielen die Stämme von selber um, während Vögel die Zweige davontrugen.
„Klosterkrieg: Machtkampf und Intrigen im Kloster Altomünster“
Unter diesem Titel berichtete der Bayerische Rundfunk im Rahmen der Sendung „quer“ am vergangenen Donnerstag über unser Kloster. Dafür ein herzlicher Dank an Isabel Hertweck und ihr Team, die uns zu Wort kommen ließen, sich wirklich für unser Schicksal interessiert und fair und einfühlsam über uns berichtet haben. Leider wurden sie dabei jedoch in dem Teil ihrer Reportage, bei dessen Entstehung wir auf Weisung des Ordinariats nicht anwesend sein durften, Opfer von Fehlinformationen.
Es ist nämlich nicht wahr, dass der von unserer Priorin eingestellte Klosterdirektor „Sanierungsarbeiten für seine eigene Wohnung im Kloster“ begonnen hätte. Unser Klosterdirektor hatte keine eigene Wohnung, sondern bewohnte die ca. 3,50 × 3,44 m große Zelle Sankt Augustinus im Gästehaus mit nebenliegender Toilette der Größe 1,14 × 1,71 m, siehe untenstehende Bilder. Jedenfalls nach unseren Begriffen kann bei einem Zimmer dieser Größe ohne eigene Kochgelegenheit o.ä. nicht von „Wohnung“ gesprochen werden, zumal die Zimmer, in denen die apostolische Kommissarin unsere beiden mittlerweile entlassenen Hausmeister wohnen ließ, deutlich größer waren als die Zelle des Klosterdirektors, die auch keineswegs von ihm saniert wurde, sondern sich weiterhin in dem Zustand befindet, in den sie bei der letzten Sanierung Anfang der 1980er Jahre versetzt wurde.