Heute feiern wir das Fest des heiligen Alto, Patron unseres Klosters und des Marktes Altomünster und Gründer des ersten Klosters an dieser Stelle in der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts. Die Verbindung mit dem heiligen Alto ist so stark, dass die ursprüngliche Absicht, das Kloster nach Ansiedlung der Birgitten entsprechend der Ordenstradition, dass jedes unserer Klöster Maria im Namen führt, in Marienmünster umzubenennen, aufgegeben wurde.
Vom heiligen Alto werden drei Wunder überliefert: Er ließ an einer ursprünglich wasserlosen Stelle eine Quelle entspringen, die noch heute unter einem Seitenaltar unserer Pfarr- und Klosterkirche fließt, bei der Feier der heiligen Messe erschien, als er die Wandlungsworte über dem Wein sprach, das Jesuskind im Kelch und als er im Wald mit einem Messer die Bäume markierte, die für den Bau seines Klosters gedacht waren, fielen die Stämme von selber um, während Vögel die Zweige davontrugen.

Darstellung des heiligen Alto auf einem Deckengemälde unserer Chorkapelle. Im Kelch, den Alto in der Hand hält, sieht man das Jesuskind und in der rechten Ecke die Vögel, die in ihren Schnäbeln die Zweige der beim Baumwunder umgefallenen Bäume davontragen
Unser Kloster beherbergt zwei kostbare Reliquien des heiligen Alto: sein Messer, mit dem er die Baumstämme für das Bauholz seines Klosters markiert hat, und seine Hirnschale, die den Gläubigen bei der Festmesse am Altotag zum Segen auf das Haupt gelegt wird. Bei dieser Messe wird auch ein eigens zu seinen Ehren geschaffenes Lied gesungen, dessen Text von dem Altomünsterer Lehrer Ignaz Huber stammt. Zuerst wurde es jahrzehntelang auf die Melodie von „Großer Gott wir loben Dich“ gesungen, bis Pfarrer Leopold Schwaiger in den 1930er Jahren eine eigene Melodie komponierte, die während der ganzen Woche, in die das Altofest fällt, jeden Mittag vom Glockenspiel unserer Kirchturmuhr gespielt wird.
Altolied:
Dich, Sankt Alto preisen wir,
heil’ger Stifter Glaubensstütze;
kindlich flehen wir zu dir:
Gnädig die Gemeinde schütze;
milder Vater steh‘ uns bei,
daß uns Gott barmherzig sei.
Arm zogst aus der Heimat du,
über Land und über Meere,
eiltest unserm Bayern zu,
predigend die heil’ge Lehre,
nahmest hier im stillen Wald
deinen frommen Aufenthalt.
Fürstengnade hat beschenkt
hier dein andachtsvolles Streben,
wunderbar sich niedersenkt
jeder Baum, der ward gegeben
zu dem heil’gen Gottesbau,
Vöglein machen rein die Au.
Und ein klarer Quell ersprießt,
wo dein Stab es angedeutet,
reicher Trost und Segen fließt,
frommer Glaube sich verbreitet,
wo du wandelst, Heiliger,
wundervoll Begnadigter.
Schirme, hoher Schutzpatron,
alle, die auf dich vertrauen,
hilf, daß wir der Tugend Lohn,
einst wie du in Jesus schauen,
führe, treuer Glaubensheld,
selig uns in jene Welt.
Heiliger Alto, bitte für uns und unser Kloster!