Vor einiger Zeit hatten wir Frau Rosina Stephan von der Altbayerischen Heimatpost hier im Kloster zu Gast, die bewiesen hat, was Qualitätsjournalismus vermag. Sie hat ausführlich und gründlich recherchiert und hat auf der dadurch gewonnenen soliden Faktengrundlage einen sehr informativen und fundierten Artikel über unser Kloster verfasst, den wir hiermit allen, die ihn noch nicht gelesen haben sollten, im PDF-Format zugänglich machen möchten: „Die Diözese säkularisiert das Kloster“
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Keine Gebete mehr in der Gästehauskapelle
Liebe Freunde, Unterstützer und Mitbeter,
heute wurde unsere Gästehauskapelle mit einer Kette verriegelt und es wurde uns verboten, weiterhin öffentliche Gebete auf Klostergrund abzuhalten. Aus diesem Grund muss die Anbetungsstunde am Freitag bis auf weiteres leider entfallen. Allen, die gleichwohl privat für uns beten und einen Rosenkranz oder ein anderes Gebet für die Anliegen unseres Klosters aufopfern, gilt unser inniger Dank und ein herzliches Vergelt‘s Gott. Kein Gebet ist je vergebens!
Die Montagsgebete können zu unserer Freude weiterhin abgehalten werden. Unsere Nachbarn, die Eheleute Neumaier, haben sich spontan bereit erklärt, die Gebete in ihrem Haus in der Nißlgasse 1 stattfinden zu lassen. Es wird also wieder ein bisschen wie in der frühen Kirche, als sich die Gläubigen in Privathäusern und Katakomben treffen mussten. Das führt uns auch näher an den Ursprung unseres Ordens, der nach dem Willen der heiligen Birgitta ja die Situation der Urgemeinde abbilden soll.
Wir treffen uns also auch am nächsten Montag zur gewohnten Zeit um 19:30 Uhr zum Gebet für die Erhaltung unseres Klosters vor der Gästehauspforte an der Ecke Nißlgasse/Kirchenstraße und gehen dann gemeinsam zu unseren Nachbarn.
Mit den besten Segenswünschen
Ihre Sr. M. Apollonia Buchinger
Kommuniziert man bei der tz mittels Rauchzeichen?
Als ich heute früh von meinem Urlaubsort in der Oberpfalz aus, wo ich mich für einige Tage von dem Medienrummel der vergangenen drei Wochen erholen möchte, daheim im Kloster anrief, um mich zu vergewissern, dass dort alles in Ordnung ist, fiel ich aus allen Wolken, als unsere Postulantin Claudia mir mitteilte, sie habe gerade einen besorgten Anruf ihrer Mutter erhalten, die sie gefragt habe, was nun aus ihr werde, da ich ja laut Zeitungsbericht gestern das Kloster verlassen hätte.
Tatsächlich musste ich feststellen, dass die tz unter der Überschrift „Apollonias Aufbruch in die neue Heimat“ (tatsächlich ist es ein Aufbruch in die alte Heimat, da ich aus der Oberpfalz stamme) berichtet hat, ich hätte das Kloster mitsamt meinen in einer schwarzen Tasche verpackten Habseligkeiten verlassen und mich auf den Weg in ein neues Leben gemacht. Postulantin Christina habe mir noch einmal zum Abschied gewinkt (tatsächlich haben wir keine Postulantin namens Christina, sondern unsere beiden Postulantinnen heißen Silvia und Claudia und die auf dem Bild zu sehende junge Frau ist Claudia, und die einzige Christina mit der wir zu tun haben, ist Schwester Cristina aus dem Kloster Tijuana, die letztes Jahr im Juni gemeinsam mit ihrer Äbtissin Madre Erica hier war und anbot, zur Unterstützung fünf Schwestern aus Tijuana nach Altomünster zu schicken, was vom Ordensreferenten der Erzdiözese München und Freising aber verboten wurde), ich hätte mich noch einmal voller Wehmut in den alten Gemäuern umgeblickt und sei traurig gewesen (dabei kann auf den Fotos jeder sehen, dass ich in guter Stimmung in den Urlaub abgereist bin), da ich schließlich 25 Jahre Priorin im Kloster Altomünster gewesen sei (tatsächlich war ich 25 Jahre hier Ordensfrau, wurde aber erst im November 2013 zur Priorin gewählt). Selbst die Mitbringsel an meine Gastgeber während meines Ferienaufenthaltes wurden fälschlich als Himbeer- und Aprikosenmarmelade bezeichnet, waren tatsächlich aber Apfelmarmelade und Pflaumenmarmelade.
Als ich aufgrund dieser eklatanten Diskrepanzen zwischen Fakten und Zeitungsbericht Herrn Mell, der die Fotos für diesen Artikel gemacht hat, anrief (zumindest er verfügt über ein Telefon), erklärte er die Abweichungen damit, dass er den Bericht nicht selber geschrieben, sondern nur die Informationen an die Redaktion durchgegeben habe. Da frage ich mich: Kommuniziert man bei der tz mittels Rauchzeichen? Da kann auf größere Entfernung und je nach Windstärke ja manchmal etwas schiefgehen. Selbst mittels Buschtrommeln sollte eine zuverlässigere Informationsübermittlung möglich sein, als sie hier stattgefunden hat. Da will man sich einmal ein paar Tage Auszeit gönnen und wird als erstes mit einer Zeitungsente vom Ausmaß mindestens eines Moas konfrontiert, auf die man dann reagieren muss. Wirklich unerfreulich! Zumindest der letzte Absatz des Artikels trifft aber zu: Wir haben tatsächlich Einspruch gegen die Auflösung und Schließung unseres Klosters eingelegt.
„Klosterkrieg: Machtkampf und Intrigen im Kloster Altomünster“
Unter diesem Titel berichtete der Bayerische Rundfunk im Rahmen der Sendung „quer“ am vergangenen Donnerstag über unser Kloster. Dafür ein herzlicher Dank an Isabel Hertweck und ihr Team, die uns zu Wort kommen ließen, sich wirklich für unser Schicksal interessiert und fair und einfühlsam über uns berichtet haben. Leider wurden sie dabei jedoch in dem Teil ihrer Reportage, bei dessen Entstehung wir auf Weisung des Ordinariats nicht anwesend sein durften, Opfer von Fehlinformationen.
Es ist nämlich nicht wahr, dass der von unserer Priorin eingestellte Klosterdirektor „Sanierungsarbeiten für seine eigene Wohnung im Kloster“ begonnen hätte. Unser Klosterdirektor hatte keine eigene Wohnung, sondern bewohnte die ca. 3,50 × 3,44 m große Zelle Sankt Augustinus im Gästehaus mit nebenliegender Toilette der Größe 1,14 × 1,71 m, siehe untenstehende Bilder. Jedenfalls nach unseren Begriffen kann bei einem Zimmer dieser Größe ohne eigene Kochgelegenheit o.ä. nicht von „Wohnung“ gesprochen werden, zumal die Zimmer, in denen die apostolische Kommissarin unsere beiden mittlerweile entlassenen Hausmeister wohnen ließ, deutlich größer waren als die Zelle des Klosterdirektors, die auch keineswegs von ihm saniert wurde, sondern sich weiterhin in dem Zustand befindet, in den sie bei der letzten Sanierung Anfang der 1980er Jahre versetzt wurde.
In eigener Sache (III)
Liebe Christen, liebe Freunde, liebe Seitenbesucher, liebe Unterstützer,
so manch Fama rankt sich um den Versuch einer Wiederbelebung des Gästehauses unseres Klosters und damit verbundener Baumaßnahmen. Gerücht um Gerücht wurde gestreut und blieb leider in manchen Köpfen haften. Heute komme ich daher dem Wunsch vieler Leser nach und richte den Fokus auf diesen Sachverhalt.