Birgittafest

Deckengemälde im Nonnenchor: Die heilige Birgitta erlebt in einer Vision kurz vor ihrem Tod ihre Einkleidung mit dem Birgittenhabit und die Überreichung ihres Professringes durch Christus

Heute vor 627 Jahren wurde unsere Ordensgründerin Birgitta von Schweden zum ersten Mal heiliggesprochen. Zwei weitere Heiligsprechungen erfolgten vor 603 Jahren und vor 599 Jahren. Dieses Heiligsprechungsdatum war der Grund, warum das Birgittafest jahrhundertelang im Oktober gefeiert wurde, und zwar in der Regel am 8. Oktober, weil am 7. Oktober das Rosenkranzfest begangen wird. Im Zuge der Liturgiereform von 1970 wurde ihr Fest im Generalkalender auf ihren Todestag, den 23. Juli, verlegt. In unserem Orden feiern wir jedoch weiterhin zusätzlich den Heiligsprechungstag als Hochfest. Zu diesem Anlass wollen wir die lateinische Fassung der 2. Vesper zum Hochfest der heiligen Birgitta veröffentlichen, die wir morgen bei unserer wöchentlichen Andacht für die Wiederehrstellung unseres Klosters beten wollen. Wir empfehlen allen Mitbetern, schon einmal zu üben, da die Melodien nicht ganz einfach sind.

Hier können Text und Noten als pdf-Datei heruntergeladen werden: In II. Vespris S. Birgittae

 

Birgittafest

Morgen begehen wir das Hochfest der heiligen Birgitta, der Gründerin unseres Ordens. Aus diesem Grund laden wir alle Freunde und Unterstützer sehr herzlich ein, das Anliegen der Wiederherstellung unseres Klosters der heiligen Brigitta und auch allen Heiligen, deren Reliquien in unserem Kloster sind bzw. waren, anzuvertrauen. Die Festmesse in der Kloster- und Pfarrkirche von Altomünster beginnt um 19:00 Uhr.

Miniatur der heiligen Birgitta mit Reliquien verschiedener Heiliger

Birgittafest

Heute feiern wir das Hochfest der heiligen Birgitta von Schweden, der Gründerin und Namensgeberin unseres Ordens, die vom heiligen Johannes Paul II. vor 18 Jahren zur Mitpatronin Europas erhoben wurde.

Birgitta steht in erster Linie für den Norden Europas, die Gegend, aus der sie stammte, und die im heutigen Europa meist weniger beachtet wird. Sie lernte aber im Laufe ihres Lebens durch Pilgerreisen auch andere Teile Europas kennen. Sie kann „ökumenisches Bindeglied“ gelten, weil sie vor der Reformation lebte, und wird tatsächlich auch im heute zumeist protestantischen noch immer sehr verehrt. Zudem setzte sie sich bereits zu Lebzeiten für eine Verständigung mit dem orthodoxen Russland ein.

Sie hat Bedeutung nicht nur als Ordensgründerin und für Ordensberufe, sondern als „normale“ Ehefrau und Mutter kann sie Vorbild für Ehefrauen und Mütter sein. Sie war immer sozial tätig, kümmerte sich um Arme und Kranke.

Mit heutiger Diktion: sie war in leitender Position (Königshof) tätig und zeigte schon damals und noch für heute, dass und wie eine Frau in gehobener Stellung wirken und Weichen stellen kann – in der Politik und im gesellschaftlichen Leben. „Und sie fürchtet sich nicht, herbe Mahnungen vorzutragen zur Verbesserung der Sitten des christlichen Volkes und der Geistlichkeit selber (vgl. Offenbarungen IV, 49; vgl. auch IV, 5).“ Aus dem päpstlichen Schreiben vom. 1. 10.1999)

Dieses Schreiben, mit dem Birgitta gemeinsam mit Katharina von Siena und Teresia Benedicta vom Kreuz zur Mitpatronin Europas erhoben wurde, wollen wir aus diesem Anlass in einer eigenen Übersetzung aus dem lateinischen Original veröffentlichen.

Übersetzung des Motu proprio zur Erhebung der heiligen Birgitta von Schweden zur Mitpatronin Europas

Weihnachtsvision aus dem 7. Buch der himmlischen Offenbarungen der Heiligen Birgitta

Geburt Christi

Im 7. Buch der himmlischen Offenbarungen der Heiligen Birgitta hat Birgitta bei ihrem Besuch in Bethlehem im Sommer 1372 eine Vision von der Geburt Jesu. Nachfolgend haben wir Ihnen passend zur Weihnachtszeit die Kapitel 21 bis 24 aus besagtem 7. Buch aufbereitet.

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Die Weihnachtsvision der heiligen Birgitta von Schweden (1303−1373)

Niccolo di Tommaso: Geburt Christi (1373-1375).

Niccolo di Tommaso: Geburt Christi (1373-1375).

Die heilige Birgitta von Schweden unternahm im Jahr 1372/73 ihre letzte Pilgerreise. Diese führte ins Heilige Land. In der Geburtsgrotte von Bethlehem sah die heilige Birgitta in einer Vision die Geburt Christi. Diese sogenannte Weihnachtsvision der heiligen Birgitta verbreitete sich damals sehr schnell und hinterließ auch ihre Spuren in der bildenden Kunst des Spätmittelalters. Der bisher geläufige Darstellungstypus Marias als liegende Wöchnerin gehörte nun der Vergangenheit an. Die Darstellung des Jesuskindes, das von einem goldenen, strahlenden Lichtkranz umgeben ist, hat ebenfalls ihren Ursprung in Birgittas Vision und wurde zuvor so nicht dargestellt.

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Bildnis des Priors Simon Böck

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Bildnis des Priors Simon Böck im Kapitelsaal.

Prior Simon Böck und der Kirchenbau

Prior Simon II. Böck, geboren 1712 in Landsberg, entstammte einer kleinbürgerlichen Kramerfamilie. Er besuchte das lokale Jesuitengymnasium und studierte an der Universität Dillingen. Die Priesterweihe fand 1733 statt. Seit 1737 war er als Kaplan in Untermühlhausen bei Landsberg tätig. 1740 trat er unter Prior Scheckh ein. Von 1760 bis 1796 wirkte er als Prior. Seine Leistung war von 1763 bis 1773 der Bau der Kloster- und Pfarrkirche nach den Plänen des Baumeisters Johann Michael Fischer. Der letzte Großbau der Barock-Epoche auf altbayerischem Boden verbindet die Ideen des Baumeisters mit den Baubestimmungen Birgittas von Schweden: Eingebunden zwischen dem romanischen Westturm und dem spätgotischen Brüderchor im Osten, entstanden zwei Zentralräume mit vier Gebetsräumen für Nonnen, Patres, Laienbrüder und das Kirchenvolk. Die feierliche Weihe fand am 29. August 1773 nach zehnjähriger Bauzeit statt.

(aus einem Aufsatz von Prof. Wilhelm Liebhart)