Heute feiern wir nach unserem Eigenkalender den Gedenktag einer vorbirgittinischen Seligen, der Äbtissin Euphemia von Altomünster. Die Acta Sanctorum Wissen über sie zu berichten, dass sie aus der Adelsfamilie derer von Andechs stammte, die eine ganze Reihe von Heiligen und Seligen hervorgebracht hat. Ihr Vater hieß demnach Berthold und ihre Mutter Sophia. Ihre Schwester Gisela war Mutter von vier Bischöfen, während ihre Schwester Mechthild als Ordensfrau im Kloster Dießen lebte und ebenfalls als Selige verehrt wird. Ihre beiden berühmtesten Verwandten sind sicherlich die heilige Hedwig von Schlesien und die heilige Elisabeth von Thüringen, die von Euphemias Bruder Berthold abstammen und ihre Großnichte bzw. Urgroßnichte sind.
Euphemia trat um die Mitte des zwölften Jahrhunderts in den damals noch nach der Benediktsregel lebenden Nonnenkonvent des Klosters Altomünster ein. In ihrem Streben nach Vervollkommnung ihrer Tugenden machte sie solche Fortschritte und zeichnete sich insbesondere durch Unschuld und Frömmigkeitsübungen so sehr aus, dass sie von den übrigen Schwestern nach dem Tod der Äbtissin zu deren Nachfolgerin gewählt wurde. Sie übte dieses Amt fromm und klug lange aus bis sie, der Verdienste guter Werke voll, am 17. Juni 1180 verstarb. Auf ihren eigenen Wunsch hin wurde sie jedoch nicht in Altomünster, sondern neben ihrer bereits vorverstorbenen Schwester Mechthild, die ihr ein Vorbild im Tugendeifer gewesen war, in dem von ihrem Vater gestifteten Kloster Dießen bestattet.