In dieser Woche fanden an den Tagen vor Christi Himmelfahrt vielerorts Flurprozessionen und Votivmessen für gedeihliches Wetter statt, so auch bei uns in Altomünster, wo der Bittgang am vergangenen Mittwoch zur Kalvarienbergkapelle führte, in der ein sogenanntes Schaueramt gefeiert wurde. Dabei bezieht sich der erste Wortteil nicht etwa auf Regenschauer, sondern auf Gewitter- und insbesondere auf Hagelschauer, denn das Wort „Schauer“ geht auf das mittelhochdeutsche „schûr“ zurück, welches „Unwetter“ und „Hagelschlag“ bedeutet und auch im übertragenen Sinne für großen Schaden und Leid verwendet wird. Gerade in Zeiten, in denen es bei Vernichtung der eigenen Ernte durch Unwetter nicht so ohne weiteres möglich war, Lebensmittel aus anderen Gegenden zu importieren, konnten Ernteausfälle durch Hagel und Sturmschäden im schlimmsten Fall den Hungertod bedeuten.